Dres. med. Markus & Michael Kirchmeyer

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Fragen zur Endoprothetik

Heute zählt die Implantation künstlicher Gelenke zu den Routineoperationen.  Zu jeder Operation gehört jedoch an erster Stelle ein Mensch mit einer ganz persönlichen Geschichte und mit individuellen Bewegungs- und Mobilitäts-einschränkung, mit Schmerzen und Ängsten.

Eine umfangreiche Aufklärung des Patienten über die möglichen Behandlungsverfahren ist von grosser Wichtigkeit. Nur wenn alle Fragen beantwortet werden, können sich Sorgen und Ängste des Patienten in Motivation  verwandeln, um dann aktiv an der eigenen Behandlung mitwirken zu können.

Hier finden Sie Antworten auf einige häufig gestellte Fragen im Zusammenhang mit dem küstlichen Gelenkersatz von Knie- und Hüftgelenk. Keinesfalls jedoch kann diese Fragensammlung ein Gespräch mit dem operierenden und in der Endoprothetik erfahrenen Arzt ersetzen. Wir beraten Sie gerne persönlich!

Wann ist der richtige Zeitpunk für eine Operation ?

Der entscheidende Faktor, der den richtigen Zeitpunkt für eine gelenkersetzende Operation bestimmt, ist der Leidensdruck des Patienten. Wenn die Behandlung der Arthrose ohne Operation, also z.B. mit Schmerzmedikamenten, Gelenkinjektionen und physikalischer Therapie nicht mehr hilft, sollte an eine Operation gedacht werden. Die Entscheidung kann deshalb - natürlich nach ausführlicher Beratung über Möglichkeiten und Risiken durch den Arzt - nur der Patient alleine treffen. Es gibt wenige Fälle, bei denen der Arzt dem Patienten auf Grund bestimmter Befunde die Entscheidung zu einer Operation nahelegen sollte. Auf Wunsch des Patienten sollten selbstverständlich die Angehörigen in die Entscheidungsfindung mit einbezogen werden. Zu entsprechenden Gesprächen - auch mehreren - sind wir gerne bereit.

Welche Risiken bestehen bei einer Operation ?

Im Laufe der letzten Jahrzehnte sind die Gelenkersatz - Operationen von Knie- und Hüftgelenk zu absoluten Routineoperationen geworden. Allein in Deutschland werden zurzeit jährlich über 200.000 Hüft- und mehr als 160.000 Kniegelenke durch Prothesen ersetzt. Bei den Risiken sind die allgemeinen Risiken einer jeden Operation von den besonderen Risiken der Endoprothesen - Versorgung zu unterscheiden:

allgemeine Risiken

besondere Risiken

Blutung / Nachblutung mit ev. Notwendigkeit einer Bluttransfusion

Fehllage der implantierten Prothese mit daraus resultierenden Problemen wie Gelenkinstabilität und Ausrenkungsgefahr

Verletzung wichtiger Strukturen wie Nerven und Blutgefässe

Infektion der Prothese mit Bakterien, ggf. mit Notwendigkeit des Prothesenwechsels

Störung der Wundheilung


Thrombose und Embolie


Jedoch sind alle diese Risiken gut bekannt und es lassen sich wirksame Gegenmassnahmen ergreifen, um ihr Auftreten zu verhindern. Auch hilft eine gute Vorbereitung des Patienten, das Gesamtrisiko zu minimieren. Da es sich ja nicht um einen Notfalleingriff handelt, können im Vorfeld optimale Bedingungen geschaffen werden, so z.B. in Bezug auf Vorerkrankungen. Hier nehemen wir gerne mit Ihrem Hausarzt oder anderen Spezialisten Kontakt auf. Die Beratung des Patienten über mögliche Risiken einer Operarion gehört zur ärztlichen Pflicht.

Wie ist der zeitliche Ablauf, wenn ich mich für eine Operation entschieden habe ?

Ist die Entscheidung für eine Operation gefallen, so haben Sie die Wahl, sich durch Dr. Kirchmeyer im Krankenhaus Bergmannsheil in Gelsenkirchen - Buer behandeln zu lassen. Selbstverständlich respektieren wir auch Ihren Wunsch nach einer Behandlung andernorts.

Ggf. vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin zur stationären Aufnahme im Krankenhaus Bergmannsheil. Der zeitliche Vorlauf berägt normalerweise nicht mehr als 3 bis 4 Wochen. Einen Teil der notwendigen Vorbereitungen führen wir in der Zeit bereits in der Praxis durch. So erfolgt z.B. das OP - Aufklärungsgespräch durch Dr. Kirchmeyer persönlich.

Die stationäre Aufnahme erfolgt in der Regel am Tag vor der Operation.  Am Operationstag führt Herrn Dr. Kirchmeyer als Oberarzt der Klinik für Orthopädie Unfallchirurgie die Operation durch. Nach der Operation und dem Aufenthalt im Aufwachraum schliesst sich die Rückverlegung auf die Normalstation an. Ein Aufenthalt auf der Intensivstation ist normalerweise nicht erforderlich. Schon am ersten postoperativen Tag beginnt die Remobilistion unter karnkengymnastischer Anleitung. Die Zeiten, in denen der Patient Bettruhe einhalten musste, sind schon lange vorbei. Heute wir das Konzept der Frühmobilisation verfolgt, also den Patienten möglichst schnell wieder auf die Beine zu bringen.

Nach Abschluss der Wundheilung und bei ausreichender Mobilität kann zwischen dem 10. und dem 14. postoperativen Tag die Entlassung aus der stationären Behandlung erfolgen. Für die meisten Patienten schliesst sich jetzt eine stationäre oder ambulante Rehabilitationsbehandlung an. Diese dauert zwischen 2 und 3 Wochen und wird durch das Krankenhaus beantragt. Oft ist auf Wunsch eine heimatnahe stationäre Rehabilitation in der dem Bergmannsheil beanachbarten Rehaklinik Berger See möglich.

Wie wird mein zukünftiges Leben durch die Gelenkprothese beeinflusst ?

Eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität ohne die Schmerzen der Arthrose ist für den Betroffenen schon sehr bald nach der Operation wahrnehmbar. Nach dem Abschluss der Rehabilitation ist das Ziel eine uneingeschränkt selbstständige Lebensführung, wie vor der Erkrankung.

Um die Lebensdauer der Prothese zu maximieren und Komplikationen vorzubeugen, sollten Sie Überlastungen vermeiden. Schweres Heben oder andauernde erhebliche körperliche Belastung sind nicht zu empfehlen. Ebenso sollten Sie bei sportlichen Betätigungen auf die Auswahl gelenkschonender Sportarten achten. Dazu zählen z.B. Schwimmen, Wandern, Nordic Walking, Fahrradfahren und Skilanglauf. Ebenfalls erlaubt sind Golf, mit Einschränkungen auch alpiner Skilauf und Tennis.