Dres. med. Markus & Michael Kirchmeyer

Zentrum für Gelenk- & Handchirurgie  *  Orthopädie & Unfallchirurgie  *  Chirurgie  *  Plastische & Ästhetische Chirurgie  *  Sportmedizin

Kreuzbandverletzung und OP

Beim Riss des vorderen Kreuzbandes handelt es sich um eine typische Sportverletzung.

Die optimale Behandlung durch einen Spezialisten ist entscheidend, damit der Betroffene rasch wieder sportfähig wird und kein Dauerschaden am Kniegelenk entsteht.

Kreuzband Operationen führen wir meist als ambulante OP in unserem OP-Zentrum "Schloss Berge" in Gelsenkirchen durch.

Ein hohes Maß an Erfahrung in der Betreuung von Patienten mit Kreuzbandverletzungen ermöglicht uns, für jeden Patienten ein erfolgreiches individuelles Therapiekonzept zu erstellen.


Aufbau und Funktion der Kreuzbänder

Vorderes und hinteres Kreuzband bilden gemeinsam die zentralen Stabilisierungspfeiler des Kniegelenkes. Die beiden Bänder verlaufen „gekreuzt“ zueinander im Zentrum des Kniegelenkes und verbinden hierbei den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Schienbein (Tibia).

Kreuzbandriss

Bei einer plötzlichen Verdrehung des Kniegelenkes kann es zu einer Kreuzbandverletzung kommen. Verletzungen der Kreuzbänder betreffen zu über 90% das vordere Kreuzband (VKB).

Die Beschwerden nach einer Kreuzband-Verletzung können sehr verschieden sein. Unmittelbar nach der Verletzung kommt es häufig zu einer Schwellung des Gelenkes und Schmerzen, die im Verlauf abklingen.

Durch einen Riss des vorderen Kreuzbandes wird das Knie jedoch instabil. Hierdurch kommt es im weiteren Verlauf häufig zu Folgeschäden, z.B. einem Meniskusriss oder Knorpelschaden. Im Laufe von Jahren kann sich so ein schwerer Kniegelenkverschleiß, eine Arthrose, ausbilden.

Diagnostik

Die Schilderung des Unfallherganges und der danach aufgetretenen Beschwerden in Verbindung mit der klinischen Untersuchung lassen schon recht eindeutig eine Kreuzbandverletzung diagnostizieren. Zur Diagnosensicherung und zur Abklärung zusätzlicher Verletzungen dient die Kernspintomografie (MRT) des Kniegelenkes.

Behandlung

Grundsätzlich kommen sowohl eine konservative als auch eine operative Behandlung in Frage.

Die Art der Behandlung einer Kreuzbandverletzung hängt immer ab von den individuellen Gegebenheiten bei dem betroffenen Patienten. Eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung spielen:

  • das Alter des Patienten
  • das Aktivitätslevel des Patientin
  • eventuelle Begleitverletzungen
  • das Ausmaß der Instabilität

Behandlung konservativ

Bei Patienten im höheren Alter mit eher geringem körperlichen Aktivitätsanspruch oder auch im Falle eines stabilen Teilrisses des vorderen Kreuzbandes ist eine konservative Behandlung, d. h. nicht operative Therapie, sinnvoll. Ein intensiver Muskelaufbau in Verbindung mit einem Koordinationstraining sind wichtig, um die Kniegelenksinstabilität so gut wie möglich muskulär aufzufangen.

Behandlung operativ

Bei jungen und aktiven Patienten, einem kompletten Riss des vorderen Kreuzbandes und vor allem bei einer deutlichen Instabilität des Kniegelenks ist ein operatives Vorgehen angezeigt.

Die Kreuzband-Ersatz-Operation führen wir in der Regel als ambulante Operation in unserem OP-Zentrum "Schloss Berge" in Gelsenkirchen durch. Eine Behandlung im Krankenhaus kann somit entfallen.

Die "Reparatur", also eine Naht des gerissenenen Kreuzbandes ist meist nicht möglich. Es erfolgt - im Rahmen einer Arthroskopie (Gelenkspiegelung, Schlüsselloch-OP) - der Ersatz des gerissenen Kreuzbandes durch eine andere körpereigene Sehne.

Bewährt haben sich als "Ersatzteile" Sehnen aus dem rückseitigen Oberschenkel (Semitendinosussehne, Gracilissehne). Diese Technik gilt heute als Standardverfahren und am häufigsten angewendet. Dabei wird die Sehne über einen kleinen zusätzlichen Schnitt entnommen.

Nach entsprechender Vorbereitung und Entfernung des gerissenen Kreuzbandes wird das Transplantat durch je ein Bohrloch im Ober- und Unterschenkel entsprechend dem Verlauf des vorderen Kreuzbandes eingezogen und im Knochen befestigt Die Fixierung erfolgt mit schraubenartigen Implantaten (selbstauflösend) und einem kleinen Titanplättchen (Endobutton).

Im Rahmen des Heilungsprozesses wächst das Sehnentansplantat in den Knochen ein und übernimmt die Funktion des Kreuzbandes.

Die Kreuzbandplastik hat sich in den letzten Jahrzehnten als Standard-Verfahren zur Behandlung der vorderen Kreuzbandruptur etabliert. Sie zeigt auch langfristig hervorragende Ergebnisse und erlaubt dem Sportler meist die Rückkehr zum Sport auf höchstem Niveau.

Nachbehandlung

Die richtige Nachbehandlung ist absolut wichtig für den Erfolg der Operation. Daher erhalten alle unsere Patienten ein Nachbehandlungsschema, das auch an die mitbehandelnde Krankengymnastik weitergegeben werden kann.

Für einen optimalen Heilungsprozess ist vor allem die aktive Mitarbeit des Patienten, aber auch eine professionelle begleitende Physiotherapie (Krankengymnastik, Trainings-therapie) erforderlich.

Zudem vereinbaren wir mit unseren Patienten regelmässige Kontrolltermine in unserer Praxis, bei denen wir die weiteren Behandlungsschritte planen.

Grundzüge der Nachbehandlung:

  • unmittelbar nach der Operation Kühlung und Hochlagerung,
  • Teilbelastung des operierten Beines für ca. 3 Wochen an Unterarmgehstützen,
  • Schutz des operierten Kniegelenkes durch eine Kniegelenks-Orthese für ca. 6 Wochen,
  • intensive Krankengymnastik mit Steigerung der Kniebeugung bis zur freien Beugung innerhalb von 6 Wochen postoperativ,
  • Beginn mit gelenkschonendem Sport (Walken, Joggen, Schwimmen, etc.) ca. 2-3 Monate nach der OP,
  • Beginn mit Sportarten mit "stop and go" Belastung (Fussball, Tennis, etc.) sowie Sportarten mit starker Beanspruchung des Kniegelenkes (Skifahren, Inliner, etc.) ca. 6- 8 Monate postoperativ,